Schule für übermütige Vierbeiner
„Jens van Yperen macht aus jedem Hund einen „gehorsamen Begleiter“
Großenaspe/Brokenlande (bdo) Möchten Sie einen gehorsamen Begleiter haben? Dann sollten Sie Ihren Hund sechs Wochen in die Hundeschule Jens van Yperen nach Brokenlande bringen. Hier wird nämlich aus einem übermütigen Vierbeiner ein „gehorsamer Begleiter“ gemacht. Hunde aller Rassen werden bei van Yperen ausgebildet. Nach den sechs Ausbildungswochen werden dem Besitzer bei der Abholung alle Einzelheiten gezeigt, die der Hund in der Zeit gelernt hat. Beherrschen tut er alles, aber ein Tier ist ein Lebewesen und wird immer wieder versuchen, seinen Herrn zu überlisten.
„Jeder Hundehalter sollte mit seinem Tier umgehen können und für den Hund Verständnis zeigen,“ meinte Jens van Yperen, als wir ihn besuchten. Ein Hund soll gehorchen lernen; das wird ihm in Brokenlande beigebracht. Er muß an der Leine gehen können und auch „bei Fuß bleiben“. Wenn einmal Besuch beim Hundehalter ist, soll das Tier nicht jeden Gast anspringen und verschrecken.
Jens van Yperen macht aus jedem gebrachten Tier einen „umgänglichen Hund“, wie er versichert. Gleichzeitig betreibt er aber auch ein Hunde-Hotel. Jeden Hund nimmt der Tierfreund van Yperen in Pflege, wenn der Halter in Urlaub oder dergleichen fahren will. Voraussetzung ist allerdings, daß der Hund gegen die geläufigsten Krankheiten geimpft ist.
In Brokenlande gibt es über einhundert Zwinger und auch genügend Auslauf-Gelände für die Tiere. Jeden Tag kommen Nachbarskinder und führen die Hunde spazieren. Die Kinder bessern damit ihr Taschengeld auf; gleichzeitig macht ihnen die Betreuung Spaß. Ein Tierarzt aus Neumünster kommt sofort, wenn einmal ein Hund krank werden sollte.
So gab es im Hunde-Hotel in Brokenlande schon ganz berühmte Gäste. Lange Zeit brachte HSV-Fußballstar Kevin Keegan seine beiden Bobtails „Heidi“ und „Oliver“ zu van Yperen. Als „Heidi“ Nachwuchs bekam, behielt die Familie van Yperen das „Baby“ gleich. Heute ist „Baby“ der Liebling von Wera van Yperen, der Ehefrau des Besitzers.
Alle Hunde, ob es nun Boxer, Dackel, Rottweiler, Ridgebacks, Dobermanns oder Schäferhunde sind, erhalten Asyl im Hunde-Hotel. Sogar auf Sonderwünsche wird Rücksicht genommen. Ob ein Tier nun Herztabletten oder Augentropfen braucht, der Besitzer kann sicher sein, daß im Hunde-Hotel die Behandlung fortgesetzt wird. Bei einer Pensionsdauer von mehr als fünf tagen erhält das Tier am Tage der Abholung ein Hundebad und wird besonders schön gekämmt.
Im Frühjahr soll das Hotel sogar noch vergrößert werden. Der Besitzer will weitere 45 Zwinger bauen. Seine Gäste kommen manchmal von weit her, zum Beispiel aus Lüneburg, Kiel, Buxtehude, Bremen und überwiegend aus Hamburg.
Seit 1976 besteht das Hunde-Hotel in Brokenlande. Vorher war van Yperen in der Lüneburger Heide und betrieb einen Uhren- und Schmuck-Großhandel. Da sich im Hause viele Warenwerte bafanden, meinte der Vater, daß ein Wachhund nicht schaden könnte. Man kaufte einen Schäferhund, und van Yperen ging beim Dorfpolizisten in die Lehre. Später schloß er sich einem Verein an und wurde selber Ausbilder, bis er dann den Resthof in Brokenlande kaufte und ein Hunde-Hotel mit Schule eröffnete.“
<- Zurück zu: Medienberichte