Weihnachten geht es ins Hotel
13.11.2011Viele Gründe gibt es, warum der Vierbeiner über Weihnachten ausquartiert werden muss. In den Hunde-Hotels in Brokenlande und Mühbrook hat man sich auf die vierbeinigen Gäste eingestellt — bis hin zum Weihnachts-Leckerli.
Großenaspe/Mühbrook
„Was soll ich tun? Waldi verträgt sich einfach nicht mit Karla." Waldi ist - wie sollte es anders sein - ein stolzer Rauhaardackel-Rüde, der da gerade mit seinem Frauchen am anderen Ende der Leine im Hundehotel in Brokenlande bei Jens van Yperen an die „Rezeption" kommt. Ja, und Karla, das ist die etwas zickige Pudeldame von Frauchens Tochter, samt Ehemann und Enkelkindern. Karla lebt in einer Düsseldorfer Vorstadtvilla mit weißen Teppichböden und überaus gepflegtem Vorgarten gänzlich ohne Buddelerlaubnis. Darauf hat Waldi nun überhaupt keinen Bock und auf Karla sowieso nicht. Dann doch lieber Weihnachten in der Anlage am Ortsrand Brokenlande.
Das ist eine der vielen Geschichten, warum über die Festtage ein Platz für den treuen Hausgenossen gesucht wird. „Manchmal ist es auch gerade umgekehrt", berichtet Ernst Hoff, Chef der Hundepension in Mühbrook. „Da wollen Verwandte zu Besuch kommen, allein der Schwiegersohn hat eine Tierhaarallergie." So wird denn Hasso für ein paar Tage ausquartiert. „Schwierigkeiten mit der Trennung auf Zeit hat eigentlich in der Hauptsache der Mensch", lächelt Jens van Yperen.
Und das ist kein Wunder. Denn zum „Pudelwohlfühlen" fehlt es an nichts. Es gibt geräumige Boxen mit einem prima Schlafplatz, in denen man sich verkriechen oder oben drauf mit Überblick thronen kann. Der Wassernapf ist stets gefüllt, Futter gibt es nur vom besten und ist es mal zu kühl, wird wohlig geheizt. „Kleine Hunde mit wenig Fell haben bei uns sogar Familienanschluss in der guten Stube", verrät Ernst Hoff. An Fellpflege und Baden wird auch gedacht. Aber die Hauptsache ist: Der vierbeinige Gast findet hier ein Rudel Artgenossen. Und die haben einfach einen wesentlich größeren Spielfaktor. „Wir achten natürlich sehr darauf, dass sich alle miteinander vertragen, aber ansonsten wird getobt, dass die Erde bebt", schmunzelt Jens van Yperen. Bei Ernst Hoff in Mühbrook wurde die Spielwiese (wie auch die Boxenanlage) völlig neu gestaltet. Dort gibt es für die Hunde viel zu entdecken. „Der Clou ist ein Höhlenberg, da ist immer was los." Rund um die Uhr haben die Angestellten ein Auge auf alles. Natürlich sorgen sie auch für das regelmäßige Gassi-Gehen. Und Sonderwünsche von Herrchen und Frauchen werden ebenfalls erfüllt. Die gibt es zahlreich. Das Leberwurstbrot wurde so oft nachgefragt, dass es in Brokenlande gar in die Preisliste aufgenommen (50 Cent) aufgenommen wurde. Es kann aber auch eine Extratour durch den Wald oder die penibel überwachte Medikamenteneinnahme sein.
Eins ist allerdings völlig anders im Hundehotel. Kein „Page" hält die Hand auf. Ganz im Gegenteil: „Alle haben die Taschen voller Leckerlies", meint Hoff und fügt hinzu: „Zum Fest sind es natürlich Würstchen." Dem setzt van Yperen noch eins drauf: „Wir backen im Advent Hundeweihnachtskekse." HELMUT FRIEBEL
Quelle: Holsteinischer Courier
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