Im Hotel für Tiere gibt´s Streicheleinheiten â la carte
"In Jens van Yperens Etablissement ist alles inklusive : Vollpension, Animation, tägliche Reinigung der „Zimmer“ – und Streicheleinheiten gibt´s a la carte. Denn die idyllische Herberge ist ein Hotel für Bello und Mieze, damit Herrchen oder Frauchen guten Gewissens verreisen können.
Vor über 20 Jahren erfüllten sich Jens van Yperen (56) einen Lebenstraum. Er fand in Brokenlande einen alten Bauernhof im Grünen, der inzwischen das größte Hunde-Katzenhotel Schleswig-Holsteins beherbergt.
In der Hochsaison (Sommerferien, Weihnachten, Silvester, Ostern und Pfingsten) halten 120-135 Gäste Jens van Yperen und seine Mitarbeiter auf Trab.
Ab acht Uhr gibt es Frühstück, anschließend werden die beheizbaren Boxen desinfiziert. Zeit für die Vierbeiner, im großen Freiluftquatier zu toben. Rüden wird dafür meist eine passende Spielgefährtin gesucht. „Bei läufigen Hündinnen entfällt das natürlich , sonst handel` ich mir noch Vaterschaftsklagen ein“ , lacht der Hotelchef.
Sie werden wie Kranke und Raufbolde an der Leine Gassi geführt. Danach ist bei Struppi und Mieze die Morgentoilette angesagt, denn auf Reinlichkeit (und gültigen Impfpaß) wird im Tierhotel Brokenlande großen wert gelegt. „Die Vierbeiner sind hier so mit ihren Gefährten und dem Tagesprogramm beschäftigt, das Heimweh gar nicht erst aufkommt“ , weiß Jens van Yperen. Von überallher reisen Tierbesitzer an, um ihre Lieblinge in seine Obhut zu geben.
Sogar aus Argentinien und den Vereinigten Staaten. „ Für Hunde ist es wie eine Klassenfahrt“ , meint der „Herbergsvater“ , „ denn hier gewinnen sie neue Eindrücke und lernen andere Hunde kennen.“ Neuankömmlinge sind anfangs noch schüchtern, „Stammgäste“ laufen dagegen gleich nach der Ankunft in Richtung der Boxen, als wollten sie fragen: „ Welche Hündinnen hast du dieses Mal?“ Informationsgespräche müssen dennoch sein. Schließlich hat jedes Tierchen sein Pläsierchen. So braucht Kater Blacky täglich Ohrentropfen, und Perser Hero zeigt Krallen, wenn man sein Fell zu heftig bürstet. Auf obskurve Sonderwünsche exzentrischer Besitzer geht Jens van Yperen nicht ein: „ Ein Lehrer schmeißt auch nicht den Tagesplan einer Jugendherberge um, weil eine Mutter Extrawünsche fordert.“
Für 20-25 Mark pro Tag können Hunde, für 15 Mark Katzen einen tierischen Urlaub verleben. Auch Zweibeiner suchen in dem idyllischen Hotel oft ein Quatier. „ Immer wieder kommt es vor, daß ausländische Touristen ein Zimmer mieten wollen, Ich zeige ihnen dann unsere Hunde- Boxen“ , erzählt Jens van Yperen schmunzelnd. Hinweisschilder in englischer und französischer Sprache sollen diesen Irrtümern nun vorbeugen. Allerdings ließ sich kürzlich ein Japaner auch davon nicht zurückhalten – er verlangte stur ein Zimmer...."
Quelle: Neue Post
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