Wau, Miau – wo Hamburgs Haustiere Urlaub machen
„Bessy“ der Schäferhund, hat sein Herrchen schon ein halbes Jahr nicht mehr gesehen. Der Hundebesitzer macht eine Weltreise – und so lange macht auch sein haustier Urlaub: In Nordeutschlands größtem Hundehotel in Brokenlande (bei Neumünster).
„Wir können hier mehr als 120 Pensionsgäste, hunde und Katzen, aufnehmen. Manche bleiben monatelang, andere nur übers Wochenende. Alle werden regelmäßig Gassi geführt“, sagt Besitzer Jens van Yperen. 12 bis 16 Mark kostet der Pensionstag für einen Hund. Acht Mark werden für Katzen fällig – alles inklusive Verpflegung.
Auch im Tierheim Süderstraße war die Pension gut gesucht. „Wir haben 44 Hunde, 50 Katzen, 55 Kleintiere (Meerschweinchen, Schildkröten, Kaninchen, Sittiche) ind Pflege“, sagt ein Sprecher. Für Hunde kassiert der Tierschutzverein zwischen 8 und 11,50 Mark. Papageien: fünf Mark, Kleintiere eine Mark.
Aber nicht alle Urlauber hatten vor dem Start in die Ferien auch für ihre Haustiere vorgesorgt. Einige lösten das Problem auf brutalste Weise: Sie setzten ihre Haustiere einfach aus! Ilse Feldmeyer (70), vom Tierschutzverein Winsen/Luhe: „Auch in diesem Sommer wurden wieder viele Hunde an Autobahn-Raststätten ausgesetzt. Einige fanden wir sogar in Mülltonnen.“
Weniger ausgesetzt
In einem Punkt allerdings sind sich alle norddeutschen Tierschutzvereine einig: In diesem Sommer wurden weniger Tiere ausgesetzt als in den letzten Jahren. 182 Hunde wurden im Juni letzten Jahres im Tierheim Süderstraße abgegeben. Dieses Jahr waren es nur 134. Georgette von Stechow, „Bund gegen Mißbrauch der Tiere“: „Im Sommer waren die Tierbesitzer noch vernünftig. Aber für den Dezember – wenn der Senat die Hundesteuer um 100 Prozent auf 240 Mark erhöht – befürchten wir das Schlimmste. Die Rassehunde der Reichen wird’s nicht treffen. Aber die Promenadenmischungen der Rentner. Die fliegen dann raus, auf die Straße.“
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