Der Maulkorb ist ein unterschätztes und oftmals negativ behaftetes Hilfsmittel im Umgang mit Hunden. Viele Menschen, die einen Hund mit Maulkorb sehen, nehmen an, dass der Hund unberechenbar, aggressiv, eine Bestie ist. Dabei ist der Maulkorb nicht nur ein Schutz für die Umwelt, sondern auch für den Hund, der ihn trägt. Er kann das Fressen von Giftködern oder Unrat verhindern, kann als Abschreckung dienen und dem Halter des Hundes Sicherheit geben.
Während es durchaus Hunde gibt, die den Maulkorb tragen, damit sie im Ernstfall niemanden verletzen, tragen viele Hunde ihren Maulkorb einfach zur Vorsicht oder um fremde Menschen bewusst davon abzuhalten, ihnen zu nahe zu kommen. Denn ein Maulkorb wirkt auf fast jeden Menschen distanzerweiternd.
Ein weiterer Vorteil des Maulkorbs ist die Sicherheit, die er dem Halter gibt. Der Halter weiß, dass nichts passieren kann und ist dementsprechend viel entspannter im Umgang und beim Training mit dem Vierbeiner. Abgesehen davon ist das Tragen eines Maulkorbs in öffentlichen Räumen und im Auslang oftmals vorgeschrieben.
Wenn Sie jedoch Ihrem Hund erst in einer solchen Situation einen Maulkorb aufsetzen, bedeutet das für Ihren Vierbeiner Stress. Deswegen sollten alle Hundehalter Ihre geliebten Fellnasen frühzeitig an das Tragen eines Maulkorbs gewöhnen. Denn das Tragen eines Maulkorbs ist, bei richtigem Training, weder unangenehm noch etwas Negatives für Ihren Hund. Im Grunde ist es nichts anderes als das Tragen ein zweites Halsbands für den Vierbeiner.
Sie sollten jedoch darauf achten, dass Sie die richtige Art von Maulkorb in der richtigen Größe für Ihren Vierbeiner wählen. Bei der richtigen Wahl sollten Sie den Grund, warum Sie einen Maulkorb kaufen wollen, berücksichtigen. Ein Ledermaulkorb eignet sich beispielsweise gut zur Abschreckung, jedoch nicht so gut für Hunde, die tatsächlich aggressiv reagieren. Bei solchen Hunden wäre der Drahtmaulkorb die richtige Wahl. Wenn Sie einen kleinen „Staubsauger“ als Hund haben, sollten Sie sich zusätzlich zu dem Maulkorb ein Giftköder-Schutznetz anschaffen. Die meisten Maulkörbe sind zu grobmaschig, um das Aufnehmen von Unrat oder Ködern zu verhindern. Mit einem davor gespannten Netz kann man dem jedoch sehr gut entgegen wirken. Absehen sollte man von Nylonschlaufen, die das Maul des Hundes zuhalten. Diese verhindern das Trinken und Hecheln, so dass der Hund unnötig leidet beim Tragen einer solchen Schlaufe.
Die Größe des Maulkorbs sollte immer so gewählt werden, dass der Hund genug Bewegungsfreiheit zum Hecheln und Trinken hat. Zudem sollte die Schnautze nicht vorne an den Maulkorb stoßen. Erstens tut das dem Hund weh und zweitens besteht die Chance, dass der Hund mit seinen Vorderzähnen trotzdem zuschnappen kann. Ansonsten sollte die Befestigung des Maulkorbs sicher am Hundekopf und -hals anliegen.
Wenn Sie sich für den für Sie richtigen Maulkorb entschieden haben, müssen Sie Ihren Vierbeiner nur noch an ihn gewöhnen. Diese Gewöhnung sollte immer langsam und in kleinen Schritten erfolgen. Dabei gibt es unterschiedliche Möglichkeiten, wie Sie den Maulkorb positiv verknüpfen können. Eine gute Methode ist beispielsweise das Füttern aus dem Maulkorb. Zu Beginn sollte der Maulkorb nur kurz getragen werden, später dann immer länger. Und nicht vergessen: Loben, loben, loben.