Es ist schon verwunderlich, welche Inhaltsstoffe sich in einigen Sorten Fertigfutter für unsere Hunde befinden. Auch wenn an erster Stelle der Zusammensetzung Fleisch steht, heißt dies nicht, dass auch zwingend Fleisch enthalten ist. Oftmals wird nicht Fleisch als solches verarbeitet, sondern alles andere, was beim Schlachten übrigbleibt, wie zum Beispiel Knorpel, Knochen, Fell, Haut oder Blut.
Doch wie kann man dies auf der Verpackung erkennen? Grundsätzlich sollte man sich die Zusammensetzung genauer anschauen. In absteigender Reihenfolge werden dort die Inhaltstoffe aufgelistet. Bei einer genauen Deklaration sollte darauf geachtet werden, dass Einiges mehrfach mit verschiedenen Bezeichnungen genannt werden kann, wie zum Beispiel „Fisch“ und „Fischmehl“ oder „Sojasprossen“ und „Sojamehl“.
Zwar kann dies leicht verwirrend sein, jedoch ist Normalfall eine genaue Deklaration aufschlussreicher, als eine allgemein gehaltene. „Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse“ und „Getreide und pflanzliche Nebenerzeugnisse“ sind nicht sonderlich aussagekräftig und verschleiern die genaue Zusammensetzung des Futters. In „Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse“ kann dementsprechend alles Mögliche enthalten sein. „Fleisch“ bezeichnet dabei das Fleisch, das zum Beispiel aus Muskelfleisch von Bauch, Brust, Rücken und Beinen, Binde- und Sehnengewebe, Schleimhaut und auch Fettgewebe stammen kann. Als tierische Nebenerzeugnisse findet man unter anderem Innereien, Knorpel, Knochen, Fell, Haut und Blut.
Nicht nur diese allgemeinen Bezeichnungen der Inhaltsstoffe ist verwirrend und irreführend. Auch die Tatsache, dass das Fleisch vor der Trocknung gewogen und dieser Wert angegeben werden darf, ist ein Umstand, der die Hundebesitzer in die Irre führen kann. Dabei ist im Endprodukt ein wesentlich kleinerer Fleischanteil vorhanden, da dies aus ca. 60 – 80 % Wasser besteht. Einige Hersteller deklarieren das verwendete Tiermehl, was suggeriert, dass es sich um schon getrocknetes Fleisch handelt. Jedoch bedeutet „Tiermehl“ auch wieder nicht, dass dieses aus reinem Fleisch besteht. Es können ebenfalls wieder tierische Nebenerzeugnisse gemeint sein. Besser ist der Begriff „Tierfleischmehl“. Jedoch kann auch dieser in die Irre führen, denn wenn dies an erster Stelle steht und an zweiter Stelle direkt Getreide aufgeführt wird, heißt dies, dass wieder mehr Getreide als Fleisch enthalten ist, da dieses in getrockneter Form angegeben wird.
Diese Ausführung zeigt sehr gut das Problem mit den meisten Fertigfuttern: Unsere Hunde sollten zu zwei Drittel mit tierischer und zu einem Drittel mit pflanzlicher Nahrung versorgt werden. Das funktioniert jedoch mit den meisten Fertigfuttern nicht. Unsere Vierbeiner können tierisches Eiweiß besser als pflanzliches Eiweiß verwerten. Dementsprechend sollte beim Kauf eines Trockenfutters zwingend auf die Inhaltsstoffe geachtet werden.
Weitere Aufschriften klären uns oft ebenfalls über eine gelungene oder weniger gelungene Zusammensetzung auf:
- Rohprotein: nennt sich darum Roh-, weil hierbei das Protein (=Eiweiß) im Futter über ein Verfahren bestimmt wird, das den Stickstoffgehalt des Futters angibt. Wobei dies aber keinerlei Auskunft über die jeweilige Verwertbarkeit des Proteins gibt. Auch nichtverwertbare Proteine wie Ammoniumsalze und Nitrate werden hier mit einbezogen.
- Rohfett: nennt sich auch Roh-, weil auch hierbei wieder nicht die Verwertbarkeit für unsere Hunde angegeben wird, sondern nur welche „echten Fette“ sich im Futter befinden. Hierzu kann alles zählen, was sich wie echte Fette in Ether lösen lässt, neben echten Fetten leider auch Farbstoffe, Wachse und Harze.
- Rohfaser: gibt dagegen Auskunft über die anteilige Verdauung des Futters, denn hiermit sind alle schwer- bzw. unverdaulichen pflanzlichen Bestandteile gemeint. Dies geschieht durch Trennung des Futters, wobei Proteine, Fette und Asche mit Hilfe von Laugen und Säuren entfernt werden und der übriggebliebene Teil den nicht verdaulichen Anteil ausmacht. Hier lassen sich auch evtl. billige Füllstoffe wie z.B. Stroh und Erdnusshülsen finden.
- Rohasche: gibt den Anteil an organischen Stoffen an, der nach der Verbrennung eines bestimmten Menge Futter übrigbleibt. Hier findet man neben Mengen- und Spurenelementen auch Sand, Ton und andere Dreckpartikel.
Dies sind die Hauptbestandteile, die einem direkt auffallen, wenn man sich die Deklarationen auf den Verpackungen der Futterbeutel anschaut. Daneben gibt es jedoch viele weitere Bezeichnungen, die teilweise wichtig für die Ernährung unserer geliebten Fellnasen sind, teilweise aber auch eher schädigend wirken:
- Algen: werden meist in getrockneter Form verwendet und liefern Mineralien
- Ascorbinsäure: andere Bezeichnung für Vitamin C, im Futter meist synthetisches Herkunft und häufig als natürliches Antioxidant eingesetzt
- BHA = Butylhydroxyanisol (E320): künstliches Antioxidant
- BHT = Butylhydroxytoluol (E321): künstliches Antioxidant
- Biotin: natürliches B-Vitamin = Vitamin H
- Blutmehl: getrocknetes Blut
- Brauner oder unpolierter Reis: hierbei wird nur die oberste Hülle entfernt, dient als pflanzlicher Faseranteil, ohne gute Verwertbarkeit
- Brewer’s Rice: bleibt bei Bier- und Schnapsherstellung übrig und dient als nährstoffloser Ballaststoff
- Calciumcarbonat: natürliches Calcium, auch als Kalk bezeichnet
- Calciumpantothenat: synthetisches Vitamin B5
- Calciumoxid: natürliche Calciumverbindung
- Cerealien: bleiben bei der Müsliherstellung übrig und dienen als Ballaststoffe von niedriger Qualität
- Cellulose: häufig eingesetzer und unverdaulicher Magenfüller, um dem Hund ein Sättigungsgefühl zu geben
- Cholin: zählt im weitesten Sinne zu den Vitaminen, wichtig für viele Stoffwechselvorgänge
- Cholinchlorid: synthetisch hergestelltes Cholin
- Digest: Flüssigkeit, die zur Verdauungsförderung eingesetzt wird, da sie schon vorverdaut ist
- EWG-Zusatzstoffe: Antioxidantien, die verhindern, dass Fett ranzig wird, des Öfteren in Futter zu finden, wenn geworben wird mit der Aussage: „ohne künstliche Konservierungsstoffe“, Vorsicht hier gibt es auch schädliche Stoffe wie z.B. BHT (E321), BHA (E320), Propylgallate, Ethoxyquin. Diese Stoffe sammeln sich auf Dauer in der Leber und dem Fettgewebe an und führen zu Krankheiten wie Allergien, Krebs, Nerven- und Leberschäden!
- Eisenoxid: natürliches Eisen
- Eisensulfat oder Ferrosulfat: synthetisch hergestelltes Eisen
- Erdnusshülsen: unverdauliche Magenfüller
- Ethoxyquin: künstliches Antioxidant, welches in Deutschland nicht in Lebensmitteln verarbeitet werden darf, da es eine giftige Wirkung hat
- Farbstoffe: dienen dazu, dass das Futter auch schön einheitlich ausschaut, sie findet man häufig unter den E-Bezeichnungen oder unter Begriffen wie z.B. Curcumin (=gelblich-orange) oder Riboflavin (=rot), manchmal wird auch Karamel als Farbstoff eingesetzt
- Fischmehl: getrockneter, gemahlener Fisch im Ganzen oder auch nur bestimmte Teile vom Fisch
- Fischnebenerzeugnisse: Innereien, Flossen, Köpfe, Gräten etc.
- Fisch bzw. Fleisch: ohne genaue Bezeichnung der verwendeten Sorte versteht man hier eine Mischung aus verschiedenen Sorten von reinem Fleisch bzw. Fisch ohne deren Nebenprodukte
- Fleischmehl: gemahlene Schlachtnebenprodukte
- Folsäure: B-Vitamin
- Geflügelmehl: gemahlene Schlachtabfälle wie z.B. Kopf, Innereien etc., manchmal auch Federn
- Geflügelfleischmehl: gemahlenes Geflügelfleisch, wichtig ist darauf zu achten, dass -fleischmehl und nicht nur -mehl auf der Packung angegeben ist
- Glucosamin: Bestandteil des Bindegewebes, natürliche Gelenkschmiere
- Grieben: gemahlenes Abfallprodukt aus der Rinderhaut
- Inositol: vitaminähnliche Substanz aus der Vitamin B- Reihe, unter anderem wichtig für die Übertragung von Nervensignalen im Körper
- Jod: Spurenelement
- Kleber: im Getreide teigbildende Klebereiweissstoffe
- Kleie: Schalenrückstand aus der Getreideverarbeitung, besteht aus dem Keimling und den Randschichten des Korns, zu viel davon kann die Aufnahme und Verwertung von Calcium und Zink im Körper behindern
- Knochenmehl: gemahlene Knochen
- Kobalt: lebenswichtiges Mineral
- Künstliche Aromastoffe: alle nicht natürlich vorkommenden Aromen. Aromen vermitteln den Geschmack und Geruch eines Futters.
- Kupfer: lebenswichtiges Mineral
- Kupfercarbonat: natürliches Kupfer, dient als Grundlage zur Herstellung anderer Kupferverbindungen
- Kupfergluconat: synthetisches Kupfer
- Kupfersulfat: synthetisches Kupfer, ist umweltgefährdend und gesundheitsschädlich
- Linolsäure: essentielle Fettsäure
- Lysin: essentielle, schwefelhaltige Aminosäure
- Magnesiumoxid: natürliche Magnesiumquelle
- Manganoxid: Mangan-III-Verbindung = Mineralstoff
- Mangansulfat: Mangan-II-Verbindung = Mineralstoff
- Maisgluten: bleibt bei der Herstellung von Maissirup oder -stärke übrig, liefert hochwertiges Eiweiß
- Menadion: in Salzform vorliegendes Vitamin K3, wird in der Humanmedizin und in der Lebensmittelindustrie nicht mehr verwendet, da die Risiken den Nutzen überwiegen, ist aber aus Kostengründen weiterhin in Tierfutter zu finden
- Molkereierzeugnisse: hierzu zählen Molke, Käse, Milchpulver etc., enthalten oft versteckten Zucker
- Naturidentische Aromastoffe: werden chemisch hergestellt, das Ergebnis der Herstellung ist identisch mit einem natürlichen Aromastoff
- Natürliche Aromastoffe: werden aus pflanzlichem oder tierischem Ausgangsmaterial hergestellt
- Niacin: Vitamin B3
- Pangaminsäure: wasserlöslicher Vitamin B-Stoff, auch Vitamin B15
- Pantotheniesäure: Vitamin B5
- Pflanzliche Nebenprodukte: alles was bei der Getreideverarbeitung erzeugt wird, wie z.B. leere Getreidehüllen oder Stärke
- Potassiumchlorid: Quelle für Kalium
- Potassiumcitrat: natürliches Kalium
- Propylenglycol: Konservierungsstoff und Süßstoff, schädlich für den Hund
- Pyridoxinhydrochlorid: Vitamin B6
- Riboflavin: Vitamin B2
- Selen: lebensnotwendiges Mineral
- Sojamehl: Nebenprodukt aus der Sojabohnenölherstellung, liefert hochwertiges Eiweiß, allerdings auch ein hohes Allergiepotential
- Natriumchlorid: Kochsalz
- Natriumselen: synthetisches Selen
- Taurin: Aminosäure
- Tocopherol: Vitamin E, in Futter häufig als natürliches Antioxidant
- Thiaminhydrochlorid: synthetisches Vitamin B1
- Thiaminmonocitrat: synthetisches Vitamin B1
- Tierische Nebenprodukte: Schlachtabfälle
- Tiermehl: wird aus Schlachtabfällen hergestellt, manchmal auch aus Tierkörperbeseitigungsanstalten
- Trockenschnitzel: getrocknete Rübenschnitzel
- Zinkcarbonat: Quelle für Zink
- Zinkoxid: natürliches Zink
- Zinksulfit: synthetisches Zink
- Zucker: schädlicher Lockstoff, verbessert die Akzeptanz vieler Futtersorten, führt auf Dauer zu Schädigungen der Bauchspeicheldrüse und der Zähne