Damit der Körper einer ausgewachsenen Katze gesund bleibt, braucht er bestimmte Nährstoffe, die im Normalfall über das Futter aufgenommen werden. Fehlen Nährstoffe, so kommt der gesamte Organismus der Katze aus dem Gleichgewicht. Nicht selten entwickeln unsere Lieblinge auf Samtpfoten dadurch Krankheiten und Sensibilitäten.
Einer der wichtigsten Nährstoffe für Katzen ist Taurin. Bei Taurin handelt es sich um eine Aminosäure, die in tierischem Eiweiß enthalten ist und für einen funktionierenden Stoffwechsel, eine gesunde Verdauung und für die Fruchtbarkeit weiblicher Katzen sehr wichtig ist. Wie es allerdings genau wirkt, ist bisher nicht abschließend geklärt. Klar ist, dass es der Katze hilft die Körpertemperatur zu regulieren, die Aufnahme von wertvollen Fetten aus der Nahrung unterstützt und die Gehirn- und Geruchssinn-Entwicklung beeinflusst.
Unsere Samtpfoten können, im Gegensatz zu vielen anderen Tieren, diese Aminosäure nur in minimalen Mengen selbst produzieren. Deswegen sind sie auf die tägliche Zufuhr über die Nahrung angewiesen. Der Bedarf kann dabei je nach Katze variieren und bis zu 500 mg pro Tag betragen. Dabei können trächtige, säugende und ältere Katzen einen höheren Bedarf aufweisen. Jedoch wird nur ein Teil des aufgenommenen Taurins auch tatsächlich verwertet, weswegen die in dem Futter enthaltene Taurinmenge mindestens 1000 mg betragen sollte.
In der Regel decken Alleinfuttermittel den Bedarf vollständig ab, so dass eine zusätzliche Tauringabe nicht notwendig ist. Achten Sie deswegen darauf qualitativ hochwertiges Futter zu kaufen, auf dem die Auszeichnung „Alleinfuttermittel“ vorhanden ist und einen möglichst hohen Fleischanteil aufweist. Denn Taurin befindet sich in großen Mengen in tierischen Proteinen, wie z.B. Fisch und Fleisch. Dabei gibt es leider Qualitätsunterschiede. Futtermittel, die minderwertiges tierisches Eiweiß enthalten oder die während des Herstellungsprozesses sehr stark erhitzt werden, weisen eine geringere und schlechter verwertbare Taurinmenge auf als die Katze im Alltag benötigt.
Ein Taurinmangel kommt zwar eher selten vor und ist oftmals auf offensichtliche Fütterungsmängel zurückzuführen, beispielsweise wenn die Katze über eine längere Zeit mit Hundefutter oder reinen Ergänzungsfuttermitteln gefüttert wurde, jedoch sollten Sie aufgrund der möglichen Erkrankungen durch einen Taurinmangel immer auf eine ausreichende Zufuhr der Aminosäure achten. Zusätzlich sind alle Samtpfoten, die ausschließlich vegan oder vegetarisch ernährt werden, gefährdet.
Bekommt die Samtpfote über längere Zeit zu wenig Taurin, können sich Mangelerscheinungen einstellen. Das häufigste Symptom ist hierbei die Retina-Degeneration. Hierbei handelt es sich um eine Netzhauterkrankung, die irreversible (nicht wiederherstellbare) Schäden verursacht und letztendlich zum Erblinden der Katze führt. Zusätzlich können Symptome wie Nervosität, Aggressionen, Gehörverlust, ein gestörtes Immunsystem, Unfruchtbarkeit und Fehlentwicklungen von Föten bei trächtigen Katzen auftreten. Auch kann ein Taurinmangel zu einer sogenannten Dilatativen Kardiomyopathie (DCM) führen. Diese Erkrankung ist zwar selten, hat aber unangenehme Folgen für Ihre Katze, da bei dieser Erkrankung das Herz stark vergrößert ist und es dadurch zu Problemen kommt.
Mittlerweile gibt es zahlreiche Ergänzungsnahrungsmittel aus Taurin, die meist in Pulverform verkauft werden. Manche Katzenhalter berichten, dass ihre Samtpfoten durch die zusätzliche Tauringabe dichteres und leichter zu pflegendes Fell bekommen. Wenn Sie dies ausprobieren wollen, sollten Sie zu einem reinen Taurinprodukt ohne Zusatzstoffe oder Zucker greifen. Das Taurinpulver wird meist in warmem Wasser aufgelöst und in das reguläre Futter gemischt. Halten Sie sich dabei unbedingt an die Fütterungsempfehlungen des Herstellers. Wenn Sie eine chronisch kranke Katze haben, sollten Sie in jedem Fall Ihren Tierarzt um Rat fragen, bevor Sie ein Nahrungsergänzungsmittel ins Futter Ihrer Samtpfote mischen.